Der Wald

Der Wald – still, geheimnisvoll, regenerativ und zugleich vernichtend, Abgrenzung, Versteck – spielt in den religiösen Vorstellungen und im Volksaberglauben zahlreicher Völker eine bedeutende Rolle als heiliger und geheimnisvoller Bereich, in dem gute und böse Götter, Geister und Dämonen, Wilde Männer, Holz-, Moos- und Waldweiblein und Feen wohnen.

Darstellungen des Waldes oder der Wald als Schauplatz dramatischer Handlungen weisen daher häufig symbolisch auf Irrationales, aber auch auf Geborgenheit. Als Ort der Abgeschiedenheit vom Treiben der Welt ist der Wald wie die Wüste bevorzugter Aufenthaltsort von Asketen und Eremiten und insofern auch ein Symbol für geistige Konzentration und Innerlichkeit.

Besonders im deutschen Sprachbereich begegnet der geheimnisbergende, dunkle Wald häufig in Märchen, Sagen, in der Dichtung und im Lied. Der Wald stellt oft ein Sinnbild des Unbewußten, eine Symbol-Beziehung, die sowohl in Traumbildern wie in realer Angst vor dem dunklen Wald manifest werden kann, dar.